Vögel tun es, Fische tun es, Katzen und Krokodile tun es – und wir ebenfalls. Sogar bis zu acht Mal am Tag. Die Rede ist von Gähnen. Ein alltägliches Phänomen, das wir mit fast jedem Lebewesen teilen. Und doch weiß man bis heute nicht wirklich, welchem Zweck es genau dient.
Die Ansätze und Theorien, die Ursache und Funktion des Gähnens erklären sollen, sind schier unendlich. Natürlich befindet sich darunter auch etlicher Irrglauben und viele Mythen. Einer der bekanntesten Ansätze, der sich als falsch herausstellte, besagt, dass Gähnen eine Reaktion auf Sauerstoffmangel sei.
Gähnen dient als innere Klimaanlage
Die momentan führende Hypothese besagt, dass Gähnen hilft, die Arbeitstemperatur des Gehirns (ca. 37°C) zu regulieren. Bereits eine Abweichung von 0,1 Grad wirkt sich auf die Reaktionszeit und Gedächtnisleistung aus. Das Gähnen dient hierbei der Senkung der Temperatur. Diese Aussage stützt sich auf eine Studie, bei der die Gehirntemperatur von Ratten künstlich angehoben wurde. Die Tiere reagierten mit Gähnen und glichen damit den Temperaturanstieg aus. Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen im Sommer mehr gähnen müssen als im Winter. Das gleiche Phänomen tritt in überheizten Räumen, wie beispielsweise Büro oder Vorlesungssaal, auf.
Auch einen sozialen Aspekt soll das Gähnen erfüllen. Beobachtungen aus dem Tierreich zeigen, dass durch die ansteckende Wirkung des Gähnens festgestellt wird, ob alle aus der Gruppe wach sind, um bei Gefahr schnell flüchten zu können. Die ansteckende Wirkung des Gähnens kann damit aber nicht vollständig erklärt werden. Man benötigt nämlich nicht mal einen visuellen Reiz. Allein der Gedanke daran reicht oft schon aus, um ein Gähnen auszulösen. Warum man bei Müdigkeit verstärkt gähnt, ist ebenfalls noch unklar.
Und, musstet ihr beim Lesen gähnen?

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