Das eigene Bett gehört zu den intimsten Stellen in den eigenen vier Wänden. Hier träumen wir, tanken Kraft und erholen uns von den Herausforderungen des Alltags. Umso unangenehmer, wenn sich hier ungebetene Gäste breitmachen.
Sorgen Kribbeln und Jucken für schlaflose Nächte, handelt es sich zumeist um einen von drei Schlafräubern: Flöhe, Bettwanzen oder Läuse. Alle drei zählen zu den parasitären Insekten und sind die häufigsten Schädlinge in mitteleuropäischen Betten. Da die Symptome eines Befalls mitunter sehr ähnlich sind, ist die Unterscheidung nicht immer einfach.
Was krabbelt denn da? Wie sich Bettwanzen und Flöhe unterscheiden
Gerade bei Bettwanzen und Flöhen kommt es häufig zu Verwechslungen. Beide ernähren sich vom menschlichen Blut und hinterlassen Bissspuren in Form von juckenden Quaddeln. Dabei befinden sich oft mehrere Bisse an einer Stelle. Die sogenannte Floh- oder auch Wanzenstraße entsteht dadurch, dass die Blutsauger zuerst mehrere Körperstellen antesten, bevor sie richtig zubeißen.
Es gibt jedoch einige Unterscheidungsmerkmale. So beißen Bettwanzen vorzugsweise an Körperstellen zu, die frei liegen. Dazu zählen beispielsweise Knöchel, Füße und Arme. Flöhe hingegen beißen auch durch Kleidungsstücke hindurch. Bettwanzen geben zudem einen charakteristischen Geruch ab. Über den Geruch kommunizieren die Schädlinge mit Artgenossen. Betroffene beschreiben ihn als süßlich bis ranzig. Flöhe hingegen hinterlassen keinen spezifischen Duftstoffe. Darüber hinaus geben die Verbreitungswege des jeweiligen Schädlings Aufschluss darüber, um welchen nächtlichen Störenfried es sich handelt. Häufig gelangen Bettwanzen über Gepäckstücke aus dem letzten Urlaub in die eigenen vier Wände. Kommt es also zu den beschriebenen Symptomen kurz nach einem Urlaub, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um einen Bettwanzenbefall handelt. Bei Flöhen dienen meist Hunde und Katzen als unfreiwillige Schleuser in Haus und Wohnung.
Läuse beißen vor allem am Kopf zu
Ein weiterer Schädling, der es sich gerne in Betten bequem macht, ist die Laus. Läuse lassen sich jedoch recht eindeutig von Bettwanzen und Flöhen unterscheiden. So beißen sie nahezu ausschließlich im Kopfbereich zu. Dazu zählt der Bereich unter den Haaren, der Haaransatz und Nacken.
Anders als Flöhe und Bettwanzen verlassen Läuse ihren Wirt nur äußerst ungern. Es ist somit leicht, die Tiere selbst oder ihre Eier auf der Kopfhaut zu entdecken. Ein Läusekamm kann dabei helfen.
Ungebetenen Bettbewohner loswerden
Stören ungebetene Gäste die Nachtruhe, empfiehlt es sich, möglichst früh dagegen vorzugehen. Denn eines haben Flöhe, Läuse und Bettwanzen gemeinsam: Einmal eingenistet, vermehren sie sich rasant schnell.
Unabhängig davon, um welchen Störenfried es sich handelt, bedarf es zunächst einer gründlichen Reinigung. Das Waschen der Bettwäsche und anderer Textilien bei 60 Grad Celsius tötet die ungewollten Übernachtungsgäste ab.
Läuse verlassen den Wirt nur selten und können ohne ihn nur wenige Tage überleben. Bei einem Läusebefall reicht es meist aus, benutzte Kleidung, Handtücher und Bettwäsche zu waschen. Zusätzlich empfiehlt sich das gründliche Saugen von Polstern und Teppichen.
Gründliches vorgehen bei Bettwanzen und Flöhen
Bettwanzen und Flöhe überleben mehrere Wochen ohne Wirt. Anders als Läuse legen sie ihre Eier nicht am Wirt ab, sondern vorzugsweise in dunklen Fugen und Spalten über die gesamte Wohnfläche verteilt. Deshalb ist ein deutlich gründlicheres Vorgehen als bei einem Läusebefall gefragt. Hier ist es ratsam, alle Textilien zu waschen. Dazu zählt auch ungetragene Kleidung aus dem Kleiderschrank. Zudem gilt es, alle Fugen und Ritzen gründlich mit Staubsauger und Wischer anzugehen. Bei Textilien, die sich nicht waschen lassen wie Matratzen, Polster und Teppiche, empfiehlt sich ein Dampfreiniger. Einige große Baumarktketten bieten diese zur Miete an.
Shampoos gegen Läuse und Flöhe
Als Überträger von Flöhen fungieren in der Regel Hunde und Katzen. Um deren Fell von den lästigen Blutsaugern zu befreien, eignen sich spezielle Shampoos. Meist ist es erforderlich, die Vierbeiner mehrmals damit zu behandeln.
Läuse hingegen übertragen sich von Mensch zu Mensch – oder besser gesagt: von Kopf zu Kopf. Auch hier gibt es spezielle Shampoos, die die Parasiten auf der Kopfhaut abtöten.
Hausmittel statt Chemiekeule
Gründliches Waschen und Putzen sowie Floh- und Läuseshampoo sind für eine effektive Bekämpfung der Schädlinge unabdingbar. Hausmittel können dabei eine unterstützende Rolle einnehmen.
Zwar gibt es auch einige chemische Mittel am Markt, wie spezielle Sprays. Diese enthalten jedoch Pestizide. Gerade im Schlafbereich sind diese nur im Notfall und bei Anwendung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu empfehlen.
Glücklicherweise gibt es ein natürliches Hausmittel, das bei einem Befall hilft. Egal, ob Bettwanze, Floh oder Laus – Die blutsaugenden Quälgeister können den Geruch ätherischer Öl nicht ausstehen. In Lavendel-, Teebaum- oder Nelkenöl getränkte Wattebällchen bieten einen natürlichen Schutzschild. Positiver Nebeneffekt: Lavendel fördert die Entspannung und hilft beim Einschlafen.